In unserem Bien-Zenker Fertighaus wurden heute die Zimmertüren eingebaut. Dieser Schritt ist entscheidend, damit die Heizungsfirma Zimmermann unsere Wohlfühl-Klima-Heizung+ abschließend einstellen.
Aufgrund unserer Ausbaustufe „Zur Ausstattung fertig“ haben wir die Zimmertüren selbst beauftragt. Für welche Modelle haben wir uns entschieden? Was kosten sie? Welche Begriffe sind wichtig zu wissen? Zu der letzten Frage haben wir euch ein kleines Lexikon zusammengestellt.
Einbau mit Pannen – Nachtrag vom 25.02.2023
Leider musste der Monteur noch zweimal Mal kommen, bis schließlich alle Türen eingebaut und die Mängel behoben waren.
Am ersten Tag konnten nur die Türen im OG sowie fürs Gäste WC und die Speisekammer montiert werden. Der Grund: Die Zargen für alle anderen Türen (im Keller und zum Wohnbereich) wurden falsch bestellt. Erst am 12. Dezember folgten endlich die restlichen Zargen. Am 25. Februar wurde dann noch ein letzter Drücker eingebaut und Mängel behoben. Man könnte fast sagen, es war ein Jahresprojekt …
Fakten zu unseren Zimmertüren
Für unser gesamtes Haus (Erd-, Obergeschoss und Keller) benötigen wir insgesamt 14 Türen, darunter eine Schiebetür und eine 2-flüglige Tür. Nach einem umfangreichen Preisvergleich haben wir uns für hochwertige Zimmertüren von Hörmann entschieden. Das Türblatt besteht aus einer Vollspanplatte, zusätzlich dient ein 3-teiliges Band der Befestigung.
Gesamtkosten: ca. 7.000 € (ohne Montage!)
Unsere Auswahl im Detail
Die 2-flüglige Tür zum Wohnbereich hat eine mattierte Glasfläche mit klarem Motiv (= Streifen). Sie ist unterteilt in einen Stand- und einen Gangflügel (Gehflügel).
Im Schlafzimmer haben wir eine Schiebetür gewählt, da sie platzsparender ist. Eine Besonderheit ist die SmartStop Dämpfung, damit der andere möglichst nicht geweckt wird.
Farbe
Die Zimmertüren haben vertiefte Fugen und sind in Verkehrsweiß RAL 9016 lackiert. Wir haben außerdem runde Kanten gewählt.
Drückergarnitur
Unsere Drücker sowie die Griffmuschel für die Schiebetür sind in mattem Edelstahl ausgeführt. Der Drücker Linea ist als Flachrosette ausgeführt. Optisch ansprecherende Griffe für die Schiebetür waren uns zu teuer.
Türen-Lexikon
Hier sind einige wichtige Fachbegriffe erklärt:
Laibung
Die Laibung bezeichnet die senkrechten Flächen einer Türöffnung. Den oberen, waagrechten Teil nennt man Sturz.
Zarge
Sie ist nichts anderes als der Türrahmen, welcher die Laibung verdeckt. Die meisten bestehen aus Holz, aber es gibt ebenso Stahlzargen.
Eine Umfassungszarge besteht letztendlich aus drei Teilen:
Futterbrett
Dieses verkleidet die Wandlaibung. Beim Einbau wird der Zwischenraum mit Bauschaum ausgefüllt. Während diesem Prozess halten Montagestützen das Futterbrett an Ort und Stelle bis alles augehärtet ist.
Falzbekleidung
Sie ist das Gegenstück zur Zierbekleidung. Diese Seite nennt man auch Bandseite, da dort die Türbänder zu sehen sind. Das Schließblech findet man ebenfalls dort.
Zierbekleidung
Sie befindet sich demnach auf der anderen Seite und bildet den Übergang zur Wand. Hier können die Kanten verschiedene Formen haben, z.B. rund oder eckig.
Einlage
Die Einlage bezieht sich auf den Kern des Türblatts. Es gibt zwei gänge Einlagenarten: die Röhrenspanplatte oder die Vollspanplatte. Die Wahl der Einlage beeinflusst das Gewicht und die Stabilität der Tür.
Röhrenspanplatte
Die Röhrenspanplatte ist eine Türblattvariante mit einem Kern aus Spanplatten, die mit Röhren durchbohrt sind. Diese Konstruktion reduziert das Gesamtgewicht der Tür, was sie kostengünstiger macht. Allerdings geht dies mit einer geringeren Stabilität einher.
Vollspanplatte
Die Vollspanplatte ist eine hochwertige Türblattvariante, bei der der Kern der Spannplatte durchgänig ist, ohne Röhrenbohrungen. Die Konstruktion verleiht der Tür eine hohe Stabilität, allerdings macht die massive Bauweise die Tür schwerer.
DIN Richtung / Anschlag
Die DIN Richtung oder Anschlag bestimmt die Öffnungsrichtung der Tür.
Tipp: Man stellt sich vor die Tür und zwar so, dass man die Bänder sehen kann.
DIN links: Die Bänder befinden sich auf der linken Seite.
DIN rechts: Die Bänder befinden sich auf der rechten Seite.
Beschlag
Der Türbeschlag umfasst alle Komponenten, die für die Öffnungs- und Schließfunktion der Tür benötigt werden. Dazu gehören Bänder, Schloss, Schließblech und Drückergarnitur. Die Qualität des Beschlags hat unter anderem einen Einfluss auf die Sicherheit der Tür.
Bänder
Türbänder, auch als Türscharniere bekannt, sind entscheidene Komponenten, die das Türblatt mit der Zarge verbinden und das Öffnen und Schließen ermöglichen. Es gibt verschiedene Ausführungen von Türbändern, darunter:
- 2-tlg. Bänder: Dies sind die Standardbänder, die für die meisten Zimmertüren verwendet werden. Sie bestehen aus zwei Teilen und ermöglichen eine einfache Installation.
- 3-tlg. Bänder: Diese Bänder sind für schwere Zimmertüren und Bereiche mit hoher Beanspruchung geeignet. Sie bieten eine erhöhte Stabilität und Haltbarkeit.
- 3D-Bänder: Die Bänder ermöglichen eine präzise Einstellung des Türblatts in Höhe, Seite und Andruck durch kleine Schrauben. Sie bieten damit eine flexible Lösung für die Türjustierung.
- Tectus Bänder: Diese Bänder sind ideal für stumpf eingeschlagene Türen oder Türen in Stumpfoptik. Sie bieten eine ästhetisch ansprechende Lösung, die nahtlos in das Türdesign integriert werden kann.
Drückergarnitur
Die Drückergarnitur ist ein wichtiger Bestandteul einer Tür, bestehend aus Drücker, Rosette und Schloss. Diese Komponenten ermöglichen das Öffnen und Schließen der Tür und tragen zur Sicherheit sowie zum ästhetischen Erscheinungsbild bei.
Drücker
Der Türdrücker, auch Türgriff oder Türklinke genannt, ist der Griff, der zum Öffnen und Schließen der Tür verwendet wird. Er ist in der Regel auf beiden Seiten der Tür vorhanden und mit einem Drückerstift verbunden, der durch das Türblatt hindurchgeht. Die optimale Griffhöhe liegt bei etwa 1,05 m.
Unter einer Wechselgarnitur versteht man eine Kombination aus Drücker und Knauf.
Rosette
Die Türrosette ist ein dekoratives Element, das den Drücker und das Schloss verdeckt und schützt. Sie ist in runden oder eckigen Ausführungen erhältlich und kann verschiedene Dicken haben, darunter Standard-Rosetten (10 mm), Flachrosetten (3 mm) oder Planar-Rosetten, die bündig in das Türblatt eingelassen sind.
Schild
Das Türschild deckt den Bereich zwischen Türklinke und Schlüsselloch ab und trägt zur Gesamtoptik der Tür bei. Es gibt Langschilder und Kurzschilder, die je nach Design und Funktion unterschiedlich gestaltet sind.
Schloss
Das Türschloss ist entscheidend für die Sicherheit der Tür und gewährleistet das sichere Schließen und Verriegeln. Zimmertüren sowie alle anderen Türen haben Einsteckschlösser. Hier wird das zentrale Bauteil, der Schlosskasten, von der Seite in das Türblatt eingesteckt. Sichtbar bleibt nur noch eine Metallfläche, die man Schlossstulp nennt, welche die Falle und den Riegel einfasst.
Profilzylinderschloss (PZ)
Dieses ist das Standardschloss für z.B. Haustüren, welches aufgrund des Zylinders einen höheren Sicherheitsanspruch hat als das Buntbartschloss.
Buntbartschloss (BB)
Für Zimmertüren ist das ein Standardschloss, da es das einfachste Schloss ist.
Der zugehörige Schlüssel hat einen Bart, der so viele verschiedene Formen hat, dass man ihn deswegen auch Buntbart nennt.
Das war’s also mit unserer kleinen Exkursion in die Welt der Türen. 😀